
Der kreative und spielerische Start in die Welt der Mathematik für Vorschulkinder
Differenzierungsleistungen
Die Mathebrücke soll, über das normale Maß hinaus, bei Kindern das Interesse für Mathematik wecken und helfen, entsprechende Grundlagen zu bilden. So wird das Entwickeln überschaubarer Vorstellungsbilder ermöglicht, die bei guter Pflege ein Leben lang tragfähig sind. Damit die „Fenster für Mathematik“ weit geöffnet werden können, müssen Freude und Lust damit in Verbindung gebracht werden. Mit der Mathebrücke erlangen Ihre Kinder ein Fundament grundlegender Mathematik, das ihnen für die gesamte Schulzeit und darüber hinaus Mathe begreifbar machen kann.
Folgende Differenzierungsleistungen sollten in Zusammenarbeit mit allen Sinnen bereits im Kindergarten Eins-zu-Eins verankert werden. Diese Fähigkeiten sind notwendig, damit Kinder sich die Kulturtechniken Sprache, Rechnen, Lesen und Schreiben aneignen können:
Die Körper-Augen-Koordination, ohne die ein zeigendes Zählen oder Abschreiten, ein Ordnen und Zuordnen von Zahlwörtern nicht möglich ist. Wer nicht bis sechs zählen kann, kann sechs auch nicht bündeln.
Der Regelschluss bezeichnet die Qualität der Eins-zu-Eins-Leistung. Ist der Regelschluss nur einer Sinnesleistung beeinträchtigt, hat das zwangsläufig Konsequenzen für die anderen Sinne. Ein Beispiel: Bin ich aus psychomotorischen Gründen nicht in der Lage, eine gerade Reihe zu bilden, dann werde ich sie hinterher auch nicht sehen können.
Die beidhändige Endkontrolle beschreibt die Fähigkeit, die Dinge mithilfe der Hände in der Körpermitte zu bündeln, bzw. zu bilden und diese flüssig von rechts nach links und von links nach rechts über die Mittelachse gezielt zur „Partnerhand“ zu führen.
Die Figur-Grund-Differenzierung wird beansprucht beim Erkennen und Unterscheiden von Vordergrund und Hintergrund, beim Erkennen der Ziffern in der Anordnung mehrstelliger Zahlen, bei der Reihenfolge, beim Lesen von Bildern und Zurechtfinden auf einer Buchseite oder an der Tafel (visuelles Filtern).
Das Erkennen von Mustern und Rhythmen verschafft Verständnis für das Bilden von Gruppierungen und Serien. Es ermöglicht Erfahrungen mit aufbauenden Regelwerken wie dem Stellenwertsystem. Damit sich früh ein Bewusstsein für den räumlich-zeitlichen Rhythmus entwickelt, hat sich das Einführen des Kalenders in Form einer Jahresübersicht bewährt.
Die formenkonstante Wahrnehmung ist gegeben, wenn die gleiche Form in anderer Größe, Farbe oder auch in einer anderen Raumlage (stehend oder liegend) wiedererkannt werden kann (z.B. Figuren oder Gruppen von Zehnern und Einern).
Umräumliches Arbeiten bezeichnet die gründliche Wahrnehmung von verschiedenen Standorten aus. Dies wird gefördert, wenn die Kinder um Dinge herumgehen oder sie bewusst zwischen die Hände nehmen, drehen und wenden und so von allen Seiten anschauen. So bilden sich „bewegliche Geister“ und eine starke Vorstellungskraft, Symmetrie- und Achsenwahrnehmung werden angeregt.
Ein Verständnis für Mengenkonstanz, dass z.B. drei weit auseinander liegende Knöpfe eine gleichgroße Anzahl darstellen wie drei eng beieinander liegende Knöpfe. Oder dass das Bauwerk gleich viele Bausteine enthält wie der zugrunde liegende kompakte Baukasten.
Die Lage im Raum ortet das Kind mit Hilfe der Schwerkraft und des eigenen Körpers. Sie hilft dem Kind, die Ausrichtung der Zahlen und Zeichen- formen zu unterscheiden: 6 und 9, 3 und E, 7 und F, < und >, 1 und L, + und x. Durch Erfahrungen mit Bauklötzen und Schwerkraft entwickeln sich starke emotionale Momente, die geistige Kräfte und die Motivation zur Arbeit im Raum anregen und zu starken Vorstellungsbildern führen.
Das Wissen um die Beziehungen im Raum und die damit verbundenen Möglichkeiten zum Entwickeln von Strategien, ermöglicht u.a. vorteilhaftes Rechnen, das Erfassen des Stellenwerts der Ziffern oder auch die richtige Abfolge umfangreicher, mehrteiliger Rechenoperationen.
Zeit ist ein unübersehbarer, überlebensnotwendiger Faktor. Er spielt eine wesentliche Rolle beim zielorientierten und handlungsabschließenden Arbeiten. Tageszeiten, Tage, Monate und Jahreszeiten können schon sehr früh als mathematische Größen ins Bewusstsein der Kinder gelangen.
Die sechs Hauptrichtungen im nahen Bezugsraum, vorn, hinten, oben, unten, links und rechts sind Begriffe, mit denen wir von einem Standort aus (Punkt) Strecken, Flächen und Raum sehr gut wahrnehmen und gestalten können. In Verbindung mit den Präpositionen davor, dahinter, darüber, darunter, rechts und links, daneben und dazwischen, gliedern wir unseren Raum in genial überschaubarer Art und Weise.
Übersicht der Kursinhalte
- Unser Körper, unsere Sinne – was nehmen wir womit wahr
Richtungen im Raum, Spielwürfel selbst erstellen, Mengenbilder - Unsere Hände, unsere Finger
Zählen und Gruppen zeigen, spontane Mengenerfassung, Geheimzahlspiel - Punkt, Strecke, Fläche, Raum
innen und außen, Raumvorstellung entwickeln, Koordination im Raum,
Besonderheiten des Würfels, begehbarer Würfel, balancieren - Würfelmodule und 1:1-Zuordnung
Ordnen, sortieren und kombinieren verschieden großer Einheiten,
Treppe, Mauer konkret und graphisch - Spurensuche
Muster und Formen ertasten, Vergleichen und Wiedererkennen von Mustern - Wegweiser
Richtungen im Raum, Zuordnungen, stabile Schichtungen - Würfel und Quader, Module im Mengenvergleich
Raumlagen von Vervielfachungen, Teilungen und Ebenen,
unterschiedlich zusammengesetzte Würfel - Tausenderwürfel
Reihungen, kleine Würfel, große Würfel, Schichtungen - Quaderbauwerke nachbauen
Kopieren einfacher Bauwerke aus der Erinnerung, Basisbaukasten und Wegweiser,
Strecken und Plattenbau, balancieren - Symmetriebilder, Spiegelbilder erkennen, darstellen und herstellen
Vorne-Hinten/Rechts-Links/Oben-Unten – Achsen und Körperschema,
konkret und graphisch - Punkte, Strecken, Flächen, Körper
Schätzen und messen, Körperbilder - Vorder-/Mittel-/Hinter-Grund
Präpositionen, geometrische Flächen zeichnen, Reihenfolgen kombinieren - Zeitrhythmen, Figuren entwickeln
Kalender, elementare Figuren entwickeln und unterscheiden, messen und vergleichen,
Strecke, Platte, Baupläne, Serien und Raster zeichnen - Nach Plan bauen, Figuren erkennen
Strategien entwickeln, kontrollieren, abgleichen, Figuren farbig abgrenzen - Pläne erstellen
Nach eigenen Plänen Platten bauen, Quadratmehrlinge herstellen - Gleiche Figur in unterschiedlichen Raumlagen
Figuren zu Rhythmen reihen, elementare Bauwerke nach Zeichnungen bauen,
Fügungen finden, Suchbild, Aussparungen erkennen - Anzahlen über 10, Pyramidenmauer bauen
Vorstellungsbilder entwickeln, Finger als Repräsentanten, unterschiedliche
Raumlagen von Fingergruppen, Mauermuster vervielfältigen - Würfel als Modul und Systemklötze
Tauschen und kombinieren bis zum 10er-Turm, Treppe und Tribüne,
Blatt falten, Heft erstellen - Muster und Rhythmus
Muster räumlich entwickeln, ergänzen und fortsetzen, Rhythmus aus Muster entwickeln, Muster und Rhythmus auf grafischer Ebene bearbeiten - Maßstabgerechtes Kopieren
Figuren entwickeln, orthogonale Strukturen im Raum konkret erarbeiten - Gleiche Formen in verschiedenen Größen
Figuren analysieren, Proportionen erkennen, Schichtungen und Ebenen im Raum,
Pyramidenbau, räumliche Beziehungen erkennen, Spielplan erstellen - Unterschiedliche Klötze aber gleiche Figur
Gruppenbildung im orthogonalen Netzwerk, der Würfel als Bestandteil übergeordneter Gruppen, gleiche Bauwerke mit unterschiedlichen Systemklötzen konstruieren - Kurzdiagnostik
Wir nehmen uns für jedes Kind einzeln Zeit um herauszufinden, welche Kompetenzen wie ausgebaut werden konnten. - Abschließendes Gespräch mit den Erziehungsberechtigten
Wir besprechen mit Ihnen die Erkenntnisse aus der Kurzdiagnostik, beantworten Fragen und geben Hinweise.
Voranmeldung
Ort: Peter-Martens-Institut, Markstraße 10 in Fallersleben
Kursgröße: fünf Kinder
Termine: dienstags jeweils 9:00 – 9:45 Uhr; 10:00 – 10:45 Uhr und 11:00 – 11:45 Uhr
Kursgebühr: 360 € für 24 Einheiten, inklusive Abschlussdiagnostik und abschließender Rückmeldung
Kursbeginn: 4. November 2025
Copyright Peter Martens